Verabschiedung von Pfarrerin Schünemann

Am 20. Januar 2019

Pfarrerin Renate Schünemann (Fünfte von links) wurde in Gochsen mit einer Feier verabschiedet. Hier ist sie mit Mitgliedern des Pfarrgemeinderats zu sehen. Foto: Agentur Kochertal

Artikel in der Heilbronner Stimme von Rainer Köller

Nicht nur Pfarrerin, sondern auch Freundin


Gochsener bereiten Renate Schünemann einen herzlichen Abschied – Sie wechselt nach Schöntal

Wir fühlen uns berufen: Mit diesen Worten begründete Renate Schünemann ihre Entscheidung, von ihrer Pfarrei in Gochsen nach Schöntal zu wechseln. Sie betonte, dass es keinen Streit gegeben habe und es keinen von Menschen gemachten Grund für den Wechsel gebe. Sie habe eigentlich nicht weggehen wollen, aber nun habe es sich so ergeben. Im Alter von 57 Jahren sei das vielleicht die letzte Möglichkeit, noch einmal etwas Neues zu wagen. Die Pfarrerin blickte mit ein wenig Wehmut auf das vergangene Jahrzehnt zurück: „Es war eine wunderschöne Zeit. Darauf wollen wir zurückblicken und zurückdenken.“

Die Abschiedsfeier begann mit einem Gottesdienst in der Kirche. Anschließend trafen sich alle in der Gemeindehalle. Kirchengemeinderatsvorsitzender Dieter Brucker meinte, er sei überwältigt, dass so viele Leute an diesem Nachmittag gekommen sind. Nicht nur die große Anzahl der Menschen, die sich von ihrer Pfarrerin verabschieden wollten, sondern auch die Vorträge der Grußredner machten deutlich, dass Renate Schünemann nicht nur die Pfarrerin des Hardthausener Teilortes war, sondern auch eine Freundin.

Jugendchor
Musikalisch untermalt wurde das Programm von der Gruppe Just Jesus mit der hervorragenden Sängerin Sibylle Kreß. Außerdem stand der neue Jugendchor Awaken mit dem musikalischen Leiter Daniel Dorsch auf der Bühne und begeisterte die Gäste. Auch Moderator Helmut Kreß war gut aufgelegt und führte souverän durch den Nachmittag.
Das erste Grußwort sprach Pfarrer Philipp Dietrich. Er erklärte, dass der Kirchenbezirk Neuenstadt die umtriebige Pfarrerin nur ungern gehen lasse, und dankte der Theologin für ihre Tätigkeit im Namen des erkrankten Dekans. Der Vertreter der bürgerlichen Gemeinde, Hardthausens neuer Bürgermeister Thomas Einfalt, bedauerte, dass der gemeinsame Weg so kurz gewesen sei. Er lobte die Offenheit und Aufgeschlossenheit von Renate Schünemann. Er zeigte sich sicher, dass ihre Menschlichkeit und Offenherzigkeit wohl auch von den Menschen in Schöntal geschätzt werden.

Nachbar
Pfarrerin Gudrun Springer, Joachim Krebs und Udo Frank überbrachten Grüße von den Nachbarkirchengemeinden aus Kochersteinsfeld und Lampoldshausen. Sie zeigten sich begeistert für alles, was Renate Schünemann auch für die anderen Gemeinden gemacht hat. Sie komme aus der Praxis, nehme alle ernst und finde für alles und jeden Zeit, lobten die Nachbarn. Sie waren sich einig: „Ihr Einsatz ging über die Norm hinaus.“ Gudrun Springer wird nun kommissarisch auch noch die Gochsener Pfarrerstelle übernehmen.

Auch Grundschulrektorin Katja Busalt-Müller brachte ihr Bedauern über Schünemanns Abschied zum Ausdruck: „Du wirst uns allen furchtbar fehlen.“ Sie freue sich aber mit der Familie Schünemann. Denn die Veränderung sei auch eine Chance, sich weiterzuentwickeln. Die Lehrerin sprach begeistert von der Offenheit der Pfarrerin. Herzliche Worte fanden auch der katholische Pfarrer Dr. Reji John sowie Vertreter des Kirchengemeinderats, des Seniorenkreises, der Kinderkirche, des Jugendwerks, der Jungschar und vom örtlichen Liederkranz.